Mein Blog:

Dienstag, 16. Juni 2009

Ein Teil der Problematik dieses Landes

Vergangene Woche bekam ich beiläufig mit, dass „mal wieder“ bei einem unserer lokalen Arbeiter Tuberkulose festgestellt wurde und er deshalb nicht mehr auf dem Dach arbeiten darf.


Erst als ich mich etwas in dieses Thema einlas wurde mir bewusst, dass diese Tuberkulose weitaus mehr ist als eine verschlimmerte Lungenentzündung:

Schwindsucht (wie die Tuberkulose auch genannt wird) ist die tödlichste Infektionskrankheit der Welt!

2008 starben daran 1,5 Millionen Menschen.

TBC ist dabei eine bakterielle Tröpfcheninfektion und kann durch bloßes Niesen übertragbar sein.


In Afrika ist sie (neben AIDS) die häufigste Todesursache!

Neben AIDS...


womit wir schon beim nächsten Thema wären:

Die Tochter vom Martin (ihr erinnert euch? Der Arbeitskollege mit Hotel in Paarl) arbeitet zur Zeit freiwillig in einem AIDS-Projekt für Neugeborene in einem nicht all zu weit entfernten Township.


Klar: ich bin auf dem afrikanischen Kontinent! AIDS ist hier allgegenwärtig... soviel weiß man (oder kann man sich wenigstens denken).

Aber was heißt das in Zahlen?

Ich hab mir mal ein bisschen was hierüber durchgelesen. Ihr wisst alle: Statistiken sind stets mit Vorsicht zu genießen, leider kann ich euch hierbei auch keine Ausnahme sein.

Ich trage lediglich Stichworte aus verschiedensten Quellen für euch zusammen.


Ein internationales Forscherteam konnte 2006 schlüssig beweisen, dass der Ursprung des Erregers bei Schimpansen in Kamerun liegt.

Die erste Blutprobe, in der sich HIV nachweisen ließ, wurde 1959 im Kongo (Zentralafrika) von einem erwachsenen Menschen genommen. Weitere Proben stammen von einem US-Amerikaner (1969) und einem norwegischen Matrosen (1976).


Obwohl in Afrika nur etwas über 12% der Weltbevölkerung leben, werden hier 60% der mit AIDS infizierten Bevölkerung verzeichnet.


Und dabei konzentrieren sich die Krisengebiete vor allem auf das südliche Afrika, bestehend aus Angola, Namibia, Zambia, Zimbabwe, Botswana, Malawi, Mozambique, Lesotho, Swaziland, Madagascar und natürlich: Südafrika.



Dies sind MIT ABSTAND die heute am schlimmsten betroffenen Gebiete der Welt!




Die Todesfälle sind dabei in der Gruppe über 15 Jahren im Vergleich 1997 zu 2002 um 62% gestiegen.

In der Altersgruppe 25-44 Jähriger haben sie sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt.


So, nun der Schock:

In Afrika hat Nigeria die zweit höchste Anzahl an mit HIV lebenden Personen – nach Südafrika!

Nicht Kenia, nicht Simbabwe oder gar Kongo: Südafrika.

Das hätte ich nicht gedacht!



2001 starben hier 180 000 Menschen an diesem Virus, 2007 bereits 360 000, fast 1 000 AIDS-Tote täglich (bei einer Einwohnerzahl von 48 782 756 vom Stand 2008).

Die offizielle Anzahl der Infizierten ist mit etwa 5,2 Millionen in SÜDAFRIKA weltweit am zweithöchsten, direkt nach Indien.

2007 wurde geschätzt, dass fast 1/6 der weltweit an AIDS Erkrankten aus Südafrika stammen, mit einer AIDS-Rate von ca. 20% (Jeder Fünfte !!!). Das ist die viert höchste Rate der Welt, wobei alle der „Top 3“ Länder direkte Nachbarländer Südafrikas sind.

Zum Vergleich: Ich persönlich hätte Länder wie Kenia im Auge gehabt, wenn es um AIDS-Statistiken geht. Dabei liegt der Anteil dort bei „nur“ 6,7%.


In der Altersgruppe der 15 bis 49 Jährigen sind nach offiziellen Angaben im Jahr 2004 in Südafrika 21,5% infiziert. Eine andere Quelle lieferte mir jedoch weitaus weniger dramatische Zahlen:

4,8% in der Altersgruppe 15-19 Jähriger, 16,5% bei den 20-24 Jährigen (mit Stand von 2004).

Im Nachbarland „Swaziland“ wird sie auf 40% geschätzt.


Besonders problematisch ist AIDS natürlich für Kinder und vor allem Babys.

Infizierte Schwangere vererben das Virus mit einer Wahrscheinlichkeit von 16 bis 30% weiter.

Abgesehen davon, dass diese Krankheit viele bereits sehr früh zu Vollwaisen werden lässt, stirbt die Hälfte der mit HIV Geborenen im ersten Lebensjahr, die meisten anderen vor ihrem 5. Geburtstag.

2001 waren 24,8% der schwangeren Frauen HIV positiv.


Mindestens 85 % (nahezu 900.000) der Südafrikaner, die antiretrovirale Medikamente benötigen, bekamen diese Mittel 2005 aus Kostengründen nicht.

AIDS ist schätzungsweise für die Hälfte aller Todesfälle in Südafrika verantwortlich, in der Altersgruppe zwischen 15 und 49 sogar 71%.


Ich las in Statistiken, dass die Südafrikaner heute jährlich mehr Zeit auf Beerdigungen verbringen als beim Friseur, beim Einkaufen oder beim Grillen. Es waren doppelt so viele Menschen auf Beerdigungen als auf Hochzeiten.

Die Lebenserwartung in diesem Land nahm in den letzten 15 Jahren um rund 20 Jahre ab, von knapp 65 Jahren (1990) auf 43 Jahre (2005).

Über die Hälfte der heute 15 Jährigen werden ihr 60. Lebensjahr nicht erreichen.

Auch Nelson Mandelas Sohn starb 2005 an den Folgen der Immunschwäche-Krankheit.


Im Zeitraum von 1990 bis 2003 (der Zeit, in der sich HIV so dramatisch hier ausbreitete) sank Südafrika um 35 Plätze im „Human Development Index“, ein weltweiter Chart der den Entwicklungsstandard eines Landes beurteilt.


Ursachen?

Aberglaube, Ignoranz, Gleichgültigkeit.. [...]


Sicherlich die Kombination aus etlichen Faktoren!

Etwa 28% der Frauen in Südafrika geben an, schon mindestens einmal gegen ihren Willen zum Geschlechtsverkehr gedrängt worden zu sein.

Medizinmänner“ verleugnen die Krankheit gänzlich oder versprechen Heilung durch uralte Pflanzenrezepte. Der umstrittene deutsche Vitaminverkäufer Matthias Rath war ebenfalls in Südafrika aktiv und verkaufte, unterstützt von der dortigen Gesundheitsministerin, Vitaminpräparate als angebliche Arznei gegen AIDS.


Und die Politiker hatten nach dem Sturz der Apartheid-Politik weitaus mehr zu tun als sich über AIDS Gedanken zu machen.

Der ehemalige Südafrikanische Präsident Thabo Mbeki behauptet fest, dass AIDS vielmehr eine Folge der Armut sei als von einer HIV-Infektion herrührt.


Am 07. Juli 2000 verlas er anlässlich einer AIDS-Konferenz in Durban:

Der Regierung Süd-Afrikas muss wohl nicht erst erklärt werden, dass die Einbindung von FBI, CIA und NSA unsere Demokratien stärker bedroht als HIV.

Das Erstaunlichste ist für mich, dass sich herausgestellt hat, dass nicht getarnte Soldaten im Gänsemarsch die größte Bedrohung für unsere Demokratien sind, sondern die chronische Angst, die geschürt wird von Wissenschaftlern und Ärzten im weißen Kittel und ihren Kriechern in den Medien.

Sie verschwenden jährlich Milliarden von Dollar aus Steuergeldern.

Zusammenfassend möchte ich mich so klar wie möglich ausdrücken. Was auch immer in Südafrika geschieht ist kein AIDS. Das heißt:


-es ist nicht ansteckend

-es wird nicht sexuell übertragen

-es wird nicht durch HIV verursacht

-es kann durch keine Anti-HIV-Medikamente behandelt werden


Ein ebenfalls sehr prominenter Vertreter dieser Gruppe von AIDS-Leugnern ist der deutsch-amerikanische Molekularbiologe Peter Duesberg, der trotz seiner im Westen völlig diskreditierten Thesen zu der Krankheit in die AIDS-Beratungskommission der südafrikanischen Regierung berufen wurde.

Er bestreitet genauso wie auch Mbeki den Zusammenhang zwischen HIV und AIDS ebenso wie die Tatsache, dass es sich bei AIDS überhaupt um eine Krankheit handelt.


Und der kürzlich erst neugewählte Präsident Südafrikas, Jacob Zuma, äußerte sich, nachdem er ungeschützt mit einer HIV-Infizierten Frau verkehrte, öffentlich:


"Ich verstehe diese Aufregung überhaupt nicht! Ich habe mich doch danach geduscht!"

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen