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Mittwoch, 25. Februar 2009

Tipps:

Wer darüber hinaus weitere Informationen rund um das Stadion möchte, dem liste ich ein paar interessante Links auf:

http://www.capetown.gov.za/en/2010/gallery/Pages/StadiumConstructionProgress.aspx (tolle Fotogallerie mit etlichen Fotos der unterschiedlichen Bauphasen)

http://de.fifa.com/worldcup/destination/stadiums/index.html
(bietet eine Übersicht der einzelnen Stadienbauten für die WM 2010)

http://www.gmp-architekten.de/
(Projektbeschreibung der Architekten gmp)

http://www.stadionwelt.de/neu/sw_stadien/index.php?folder=sites&site=neubau_d_detail&id=100

Dienstag, 17. Februar 2009

Das Bauvorhaben

Summary:

Im Zuge der Fußball-Weltmeisterschaft wird das 50 Jahre alte Green-Point-Stadion in Kapstadt abgerissen und an dessen Stelle eine vollkommen neue, 68 000 Zuschauer fassende Multifunktionsarena errichtet.

Die Firma Pfeifer Seil- und Hebetechnik übernimmt im Joint Venture mit Birdair den Bau des Stadiondaches.




Das bisherige Stadion:


Das 50 Jahre alte Green- Point-Stadion in Kapstadt war eine Leichtathletikarena und Heimatstadion des Santos Football Club.

Es bot Platz für 18 000 Zuschauer und war im Stadtteil Green Point an der Victoria and Alfred Waterfront gelegen.
Somit war es problemlos vom Stadtzentrum aus zu erreichen und bot durch seine Einbettung zwischen dem
Tafelbergmassiv und dem Atlantischen Ozean einen wunderschönen Anblick.

Aufgrund massiver Proteste verschob sich der Abriss um etliche Monate bis zum April 2007.
Zum einen befürchteten die umliegenden Anwohner, dass sich das neue, viel größere Stadion nicht in das Gesamtbild integrieren ließe. Zum anderen kämpfte der Western Province Athletics Sportverein auf juristischem Wege, da die Stadtverwaltung den geplanten Abriss nicht mit dem Verein koordiniert hatte.




Das neue Green-Point Stadion:

200 Meter vom alten Green-Point- Stadion entfernt entsteht unter
d
em Arbeitstitel "African Renaissance Stadium" das zweit größte WM-Stadion in Südafrika.

Aufgrund oben genannter Probleme sowie aufgrund politischer Differenzen bezüglich der Finanzierung des neuen Green-Point-Stadions zw. Kapstadts Bürgermeisterin (Helen Zille) und dem Premier der Western Cape Provinz (Ebrahim Rasool) verschob sich der Baubeginn auf den 20.03.2007.

Zur Verwirklichung des schätzungsweise 280 Mio. Euro teuren Neubaus fehlten der Stadt im Genehmigungsverfahren 180 Mio. Rand (= 14 Mio. Euro). Stimmen wurden sogar laut, Kapstadt als Austragungsort für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zu streichen. Planungsänderungen (das Stadion wird abweichend von den ursprünglichen Plänen vier Meter im Radius und zwei Meter an Höhe verlieren) sowie etliche Investitoren schafften hierbei Abhilfe.
Während der WM werden in Kapstadt fünf Gruppen-, ein Achtelfinal-, ein Viertelfinal- sowie ein Halbfinalspiel statt finden.


Die äußere Hülle des Green-Point-Stadions besteht aus einem konkaven Glasfasergewebe, welches durch das reflektierende Tageslicht unterschiedlichste Lichteinwirkungen erzeugt: bläulich an einem Sommertag, rot bei Sonnenuntergang, gräulich an einem Wintertag (...)

Die raffinierte Dachkonstruktion besitzt eine doppelt-parabolische Form und ist eine Kombination aus Hängedach mit radialen Bindersystemen.

Die Außenhaut ist mit Verbundsicherheitsglas eingedeckt während die Innenhaut aus einer transparenten Membran besteht. Der Zwischenraum bietet Platz für technische Elemente (Beleuchtungs- und Beschallungsanlagen) und dient gleichzeitig als schallabsorbierendes Volumen.


Der ca. 90 ha große angrenzende Park ist bis dato ein Golfkurs.



Fakten:
Art: Multifunktionsarena
Baubeginn: 03.2007
Bauende: 10.2009
Kosten: ca. 280 Mio. Euro
Sitzplätze: zur WM: 68 000 (davon 1 800 Business- und 1 500 VIP-Plätze)
nach der WM: 55 000 (oberste Sitzreihen werden zurückgebaut)
Lage: zwischen Tafelberg und Atlantischem Ozean, ca. 10 müNN
Höhe: 45 Meter (Spielfeld unterhalb des Geländeniveus)
Entwurf: gmp (von Gerkan, Marg und Partner) in Arbeitsgemeinschaft mit
Louis Karol und Point architects and Urban Designers
Tragwerksplanung: Schlaich Bergermann und Partner
Baufirma: Murray & Roberts/WBHO
Betreiber: voraussichtlich Sail Group und Stade de France






Mein Part an der ganzen Geschichte:

Angestellt bin ich über das traditionsreiche Stahlbauunternehmen Pfeifer Seil- und Hebetechnik mit Sitz in Memmingen (Oberschwaben). Zusammen mit dem US-Unternehmen Birdair gründete das deutsche Unternehmen ein Joint Venture und erhielt im Dezember 2007 den 430 Mio. Rand schweren Auftrag für den Bau des Stadiondaches.
Ich bin zu Unterstützungsarbeiten der Projektleitung vor Ort und werde mich hauptsächlich administrativer Aufgaben wie dem Berichtwesen, der Organisation von Nachunternehmen und der Termin- und Taktplanung annehmen.




Die Pfeifer Holding GmbH:

Das Unternehmen der Pfeifer Seil- und Hebetechnik mit Sitz im schwäbischen Memmingen gliedert sich in die Sparten Bautechnik, Seile (Pfeifer Drako Drahtseilwerk GmbH in Mülheim), Seilbau, Hebetechnik und Anschlag-/Zurrtechnik.



Die Firmengruppe, die noch heute im Familienbesitz ist, wurde bereits 1579 erstmalig erwähnt und zählt zu den Weltmarktführern in ihrem Bereich.
Sie beschäftigt über 1 000 Mitarbeiter bei einem Jahresumsatz von über 180 Mio. Euro.
Sie verwirklichten bereits bei der WM 2006 sieben Überdachungen (davon sechs Seilbauwerke) deutscher Stadien und sind neben der Green-Point-Stadion-Überdachung in Kapstadt auch für das zweite Halbfinal-Spiel-Stadion in Durban verantwortlich.

Der Firmenbereich Seilbau wirkte bereits unter anderem bei folgenden Projekten mit:


-RheinEnergie Stadion, Köln, Deutschland
-National Stadium Main Bowl Complex, Abuja, Nigeria
-Volkswagen Arena, Wolfsburg, Deutschland
-Asian Games Main Stadium, Pusan, South Korea
-Stierkampfarena Centro Integrado de Vista Alegre, Madrid, Spanien
-Fußgängerbrücke Hauptbahnhof, Regensburg, Deutschland
-Main-Donau-Kanal Brücke, Forchheim, Deutschland
-Fußgängerbrücke Piece Park, Seoul, Süd Korea
-Prater Brücke, Wien, Österreich
-Glacisbrücke, Ingolstadt, Deutschland
-AUDI Betriebsrestaurant, Ingolstadt, Deutschland

und unzählige weitere.