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Freitag, 12. Juni 2009

Auf Safari im Krüger Nationalpark

Schon das Buchungsprozedere war gelinde gesagt abenteuerlich, nein: nervenaufreibend...
Wer auch immer mal in den Krüger Park möchte: legt euch früh genug ein dickes Fell zu.

Ursprünglich wollten wir ja über das zentrale Internetportal der SANP (South African National Parks) buchen.
Leider ist der Krüger mit einer Fläche von nicht ganz 20.000km² größer als Thüringen. Dementsprechend umfangreich ist im ersten Moment dann auch das Angebot an potentiellen Unterkünften... - Und leider gibt es keine ordentliche Gesamtübersicht.
Auf der Homepage muss man jedes Camp einzeln anklicken, um dann jeweils 3 mini-mini-winzig kleine Fotos zu bestaunen. Was soll das denn?? Wie soll ich mich auf dieser Grundlage jemals für Eine entscheiden können ???
Auch meine Versuche an eine Art Buch, Reiseführer oder sonst was ran zu kommen, das mir bei der Wahl der Unterkunft irgendwie behilflich sein könnte, waren vergebens. Ein Königreich für einen TUI-Reisekatalog!

Hinzu kam die Frage wie man am Besten hin und zurück kommt. Ich hätte ja theoretisch ein Auto, und die Gardenroute soll schließlich DAS Highlight schlechthin sein. Aber 5.000km quer durch Südafrika? - neeeeeeeeeeeeee...
Also doch fliegen.. aber nach Johannesburg oder direkt in den Park?

Johannesburg war um Welten günstiger. Außerdem hab ich gehört, dass es den dritt größten Canyon der Welt auf halber Strecke von Johannesburg zum Krüger-Park geben soll, den sogenannten „Blyde River Canyon“.
Wär sicherlich auch einen Abstecher wehrt. Also bräuchte man ja doch wieder ein Leihauto, welches den Geldbeutel martert.

Weshalb eigentlich alles selbst organisieren?
Es gibt doch bestimmt auch Organisationen die Rundum-sorglos-komplett-Pakete anbieten.. Flug, Unterkunft, Transport... alles inklusive. Vielleicht kommt man ja über eine der vielen Jugendherbergen an solch einen (möglichst preiswerten!) Reiseveranstalter ran?

Mensch mensch mensch... Ihr seht: sooooo viele Möglichkeiten!

Und dann kann man sich nicht mal anständig informieren weil STÄÄÄÄÄNDIG das Internet auf der Baustelle ausfällt.

Zuletzt setzte ich dann all meine Hoffnungen in das Tourismus-Büro an der Waterfront.
Hier haben sie doch bestimmt alle Infos über den Park und vielleicht sogar irgendeinen Katalog, mit einer bebilderten Übersicht aller verfügbaren Unterkünfte!

- ich mach`s kurz: nein, ham sie nich.

Die buchen dort auch nur über’s Internet und zeigen einem auf Wunsch dieselben mickrigen 3cm-Fotos der SANP-Homepage. Hätte ich da bereits gewusst wie ungeschult die Mitarbeiter des Tourismusbüros sind hätt’ ich gleich wieder kehrt gemacht..

Die Steffi hat sich dann Gott sei Dank um die Planung unseres Trips gekümmert!!! Tausend Dank an dieser Stelle hierfür.
Schnell wurde dann klar, dass das Studentenbudget nur eingehalten werden kann, wenn man diese Komplett-Pakete meidet. Außerdem macht es einen gewaltigen Unterschied ob ich in einer staatlich geführten Unterkunft (innerhalb des Krüger-Parks) oder in einer der viel teureren privaten Lodges (außerhalb, im sogenannten „erweiterten Krüger-Park“) nächtige. Die Grenzen zu diesem erweiterten Krügerpark sind zwar offen, dennoch erschien es uns beiden sinnvoller im Park zu bleiben um unsere 5 Tage auch voll und ganz ausnutzen zu können und nicht erst jeden morgen hineinfahren zu müssen.

Im Endeffekt stellte Sie so Stück für Stück das komplette Programm zusammen: Unterkünfte, geführte Touren, alles war soweit klar. Für die ersten 2 Nächte gönnten wir uns sogar eine „Luxury- Suite“ mit Blick auf den vorbeifließenden Fluss.. Und auch für den Morning-Walk, bei dem man zu Fuß mit den Rangern durch die Savanne unterwegs ist und der mir von allen Seiten als absolutes Highlight empfohlen wurde, waren noch Plätze frei.

Wir wollten nur noch buchen... Über die besagte Touristen-Info...

Wer hätte denn schon geahnt, dass man hierfür unfassbare 6 mal (!) bei denen aufkreuzen muss!!!
Irgendwann war es wirklich nicht mehr lustig sich während seiner Mittagspause oder auch sofort nach der Arbeit total abzuhetzen und dort hinzudüsen, um sich dann jedes mal eine andere Ausrede anhören zu dürfen:
Mal ging das Internet nicht, mal hatte die zuständige Sachbearbeiterin den PC schon heruntergefahren, ein anderes mal ging sie bereits um halb 7 statt um 7 nach Hause..
einmal wurde mir gesagt, die Kollegin sei zwar heute krank, würde aber morgen, am Sonntag, auf jeden Fall wieder arbeiten. Ich versicherte mich mehrfach, ob sie auch wirklich an einem Sonntag arbeite. Und ja, mir wurde versprochen, dass das alles kein Problem sei.
War es auch nicht !!! Als ich dann am Sonntag (meinem einzigen freien Tag in der Woche) da aufkreuzte, war die einzige Mitarbeiterin, die für die Safari-Parks zuständig ist, auch tatsächlich anwesend, sie saß vor ihrem PC (der offensichtlich noch nicht heruntergefahren war) und das Internet lief auch (zumindest surfte Sie gerade auf den Facebook-Profilen ihrer Freunde).

Frage: Was könnte jetzt noch schief gehen ???
Antwort: Zum Beispiel könnte das zentrale SANParks-Buchungsportal an einem Sonntag generell für Buchungen nicht freigeschaltet sein!

Sicher, ein Umstand, auf den die lieben Mitarbeiter der Tourist-Info leider keinerlei Einfluss haben...
AN DEN SIE ABER VIELLEICHT AM SAMSTAG AUCH SCHON HÄTTEN DENKEN KÖNNEN !!!

Und es ging ja noch weiter:

dann akzeptieren sie keine Kreditkarten!!! Also musst ich nochmal hin und mit umgerechnet 450 Euro in der Tasche rumlaufen! Da kuckt man sich dann ein jeden, der einem da auf der Straße entgegen kommt, aber auch GANZ GENAU an..
Beim Bezahlen merkte ich dann, dass der Parkeintritt bei den Übernachtungen noch gar nich mit eingerechnet war, aber ok, das nehm ich auf meine eigene Kappe.. Hätt ich halt vorher nachfragen müssen, ich ging da einfach irgendwie von aus.

Und die beste Geschichte:
einmal war ich zusammen mit’m Andy während der Mittagspause da. Sprich: Ich hatte eigentlich WIRKLICH nicht viel Zeit!
Mangels ausreichender PC-Kenntnisse vertippte sich mein Gegenüber Dutzende male, löschte aus versehen bereits ausgefüllte Felder aus dem Formular usw. usw. ... mein Blutdruck stieg stetig, der Magen knurrte, dem Andy wurd langweilig und so langsam fühlte man sich dann ernsthaft verarscht!
Da meint die Dame doch tatsächlich mich jetzt auch noch bekehren zu müssen:
I promise: you will remember this day as I tell you something about your father, about God… you will remember me and this lovely, great day!
Und dann ging’s los:
Dass Jesus für mich gestorben sei, dass er (gütig wie er ist) sein Leben für mein Eigenes geopfert habe und Sie mir nun hier und jetzt meine Bestimmung offenbaren und mich vor der Hölle retten wird !!!
HIMMEL-ARSCH-UND-ZWIRN-NOCH-EIN-MAL !!!
AUF SOWAS HATTE ICH NUN WIRKLICH GERADE ABSOLUT KEINEN BOCK !!!

Ok, entschuldigt die Blasphemie.. Und Schluss mit dem Gejammer und Geläster... zumindest kann ich jedem meiner Leser als warnendes Beispiel dienen, so litt ich zumindest nicht ganz umsonst in diesen mir nun verhassten vier Wänden...



Als ich meinen Urlaub beantragte war das ganze Büro regelrecht neidisch auf mich. Ein jeder möchte noch eine Safari unternehmen und Sie schafften mir deshalb an, Ihnen möglichst viel über den Krüger-Park zu berichten.
(vielleicht sollt ich das jetzt dann bald auch mal machen... *gg*)

Los ging´s in der Früh um ¾ fünf. Unser Flieger war anscheinend auf Werbeeinnahmen angewiesen: die Handgepäckklappen zierten Vodka Gorbatschow Plakate. Kurz nach dem Start ertönte dann dieses typische „PIIIIIIING“-Signal, welches eine Kabinen-Durchsage ankündigt (ich denke ein jeder von euch weiß wovon ich schreibe, oder?). Eine versoffen-tiefe Russenstimme begrüßte uns dann auf dem Flug „437 to Moscow.. please sit back and enjoy your flight while sipping a tripple distilled, pure Vodka“…
zugegeben: eine einfallsreiche Werbeaktion.

Die Landschaft unter einem scheint von hier oben alles andere als reizvoll... trockenes, lehmbraunes, gebirgiges Ödland. Ab und an mal eine Farm mit kreisrunden Feldern (ich nehme an hier wird alles bewässert, und die Apparatur dreht sich im Kreise.. deshalb diese seltsame Grundstückseinteilung).
Am Flughafen namen wir dann unser Mietauto in Empfang und liehen uns dann auch gleich noch ein Navi mit aus (es war GOLD wert !!!)

Im Bewusstsein, dass Jo-Burg, wie die Südafrikaner Johannesburg nennen, die dritt gefährlichste Stadt der Welt ist, fühlt man such augenblicklich nachdem man das Flughafen-Gelände verlassen hat etwas merkwürdig. An jeder Ampel befürchtet man den legendären „Car-HiJack“... mein Reiseführer schreibt hierzu:
„Das wirklich attraktive Zentrum Johannesburgs sollte aufgrund der hohen Kriminalität [...] nur im Rahmen einer organisierten Tour besichtigt werden. Die Hotels in der City haben wegen der Überfälle auf Touristen fast alle aufgegeben. Zehntausende von Flüchtlingen aus ganz Afrika haben die City >übernommen<. [...] Die Innenstadt und Soweto sollten ausschließlich organisiert und in einer Gruppe besucht werden“.

Nichtsdestotrotz trieb uns der Hunger erst mal geradewegs zum nächstgelegenen Mc Donald`s :-)

Die Fahrt zum Krügerpark zog sich noch eeeeeeeewig.. 4 Stunden lang änderte sich die Landschaft kaum. Erst die letzte Stunde wurde landschaftlich richtig interessant!
Straßenschilder in freier Flur warnten vor Flusspferden, die ehemals staubigen und zerklüfteten Berghänge wurden grün, teilweise fast wie im Dschungel. Wir fuhren auf schnurgeraden Straßen vorbei an Zitronenplantagen immer Richtung Horizont und beneideten die Harley Davidson Fahrer, die uns immer mal wieder entgegen bretterten (ich tat es zumindest *gg*).

Kurz vor dem Haupttor zum Park sah man so weit das Auge reichte nur noch Wellblech- und Lehmhütten, bergauf bergab. Es war gar kein einzelnes Dorf mehr auszumachen. Die Hütten standen einfach frei verstreut in den kahlen Berghängen, Trampelpfade schlängelten sich zwischen Ihnen durch den roten Sand und überall liefen Menschen scheinbar ziellos umher. Endlich, nach fast 3 Monaten, fühlte ich mich zum ersten mal so richtig wie in Afrika angekommen.
Dabei konnte der Kontrast kaum größer sein: Kinder spielten Barfuß mit alten Fahrradreifen, waaaaahnsinnig dicke Frauen trugen ihre Einkäufe auf Ihrem Kopf dutzende (!) Kilometer weit über die Trampelpfade nach Hause, Schulkinder in feiner schwarzen Uniform sprangen aus Minibussen... Und zwischendrin kamen auch manche im schwarzen Nadelsteifenanzug und Lacklederschuhen anscheinend gerade von der Arbeit nach Hause.
Ich ärgere mich noch immer sehr darüber, dass ich keine Fotos geschossen habe.
Aber wir wussten auch nicht so recht, ob man in dieser Gegend einfach mal so stehen bleiben und seine Kamera auspacken dürfte.

Im Park angekommen bestaunten wir auf dem Weg zum Camp die ersten Antilopen und Gnus. Damals wussten wir noch nicht, dass man diese „Futter-Tiere“ ständig vor die Linse kriegt.
Zuerst werde ich euch vom Park an sich und all den Tieren berichten. Danach kommt dann der Faktor Mensch und die Unterkunft hinzu, die eindeutig Schuld daran tragen dass ich diesen Ausflug leider nicht uneingeschränkt empfehlen kann!

Bereits am ersten Abend hatten wir den Sunset-Drive gebucht. Ein kleines Warzenschwein wäre für mich beinahe das Highlight des Abends gewesen.. Man sind die süß, wenn Sie mit ihrem Schwanz in der Höhe durchs Gras laufen.. :-) Aber auch die ganzen Giraffen waren beeindruckend. Auf dem Rückweg kamen wir kurz vor dem Camp dann allerdings noch zu einem Löwen, der meiner Sau dann doch noch die Show stiehl.

Er ist für gute 20 Minuten stets vor unserem Auto mitgewandert (anscheinend laufen die Katzen viel lieber auf dem noch warmen Asphalt denn auf den Trampelpfaden).
Das war schon mal ein echt guter Start !!! :-)

Wir hatten täglich Ausflüge gebucht und in der Zeit dazwischen fuhren wir mit unserem eigenen Auto einfach selbst durch die Steppe. Wir sahen wirklich alles: Löwen, Elefanten, Giraffen, Büffel, Nashörner, Zebras, Nilpferde, ein Chamäleon.. einfach alles. Und die meisten Tiere konnten wir mindestens ein mal auch in direkter Nähe zum Auto bestaunen. Affen erlebten wir „hautnah“ als sie uns die Chips-Tüte aus dem geparkten Auto stahlen. ;)

Die Flora änderte sich während unserer Rundfahrten ständig! Alle paar Kilometer meint man sich in einem anderen Park:
Mal durchquert man relativ kahle Steppe, mal umgibt einem hohes Gras, mal hüft-hohe Büsche, mal dichter Urwald... da kommt echtes Afrika-Feeling auf!!! Mit unserem Mietauto fuhren wir über Schotterpiste durch den Wald, extrem steile Pisten rauf und runter, über Stock und Stein mitten durch einen ausgetrockneten Flusslauf...
Der Park war einfach traumhaft!
Und die Tiere sorgten mehr als einmal für eine aufregende Dosis Adrenalin:
Als wir z.B. einmal auf Schotterpiste mitten durch dem Busch unterwegs waren versperrte uns ein einzelner Elefantenbulle den Weg. Ausgerechnet der Größte, den wir bis dato gesichtet hatten. Seine Stoßzähne waren beide extrem kurz und wir fragten uns, ob er sich diese vielleicht durch Kämpfe mit anderen Bullen aufgearbeitet hat. Vielleicht ist das ja ein besonders aggressives Exemplar?
Ich nehme es mal an, auf jeden Fall wollte er uns partout nicht passieren lassen. Sobald wir uns im Schritt-Tempo näherten drohte er uns, warf seinen Kopf hin und her, schnaubte Staub auf und wedelte mit den Ohren. Plötzlich tauchte auf der Gegenfahrbahn ein Jeep aus der Kurve hervor. Sobald der Dickhäuter diesen bemerkte rannte er auf die Armen zu, welche daraufhin versuchten im Rückwärtsgang zu entkommen. Wir beschlossen schließlich, als er anfing langsam auch auf uns zuzukommen, umzukehren und einen Umweg in Kauf zu nehmen.


„Aaaaaach, was solls, jetzt sind wir schon mal da!“:
uns packte die Neugier, wir kehrten noch einmal um und suchten im Schritttempo wieder nach unserem Aggro-Elefanten. Mit einem gesunden Herzklopfen spurteten wir schließlich an dem Dickhäuter vorbei, der sich mittlerweile einige Meter in das Gebüsch zurückgezogen hatte und (als er uns bemerkte) zwar energisch aber zum Glück viel zu langsam auf die Strasse zurückkehrte.
Man, war das cool.. :-)
Tausend mal spannender als ich es mir vorgestellt hätte.

Soweit so gut. Nur die Camps erfüllten eben leider unsere Erwartungen nicht.. :-(
Die Empfangshalle des „Skukuza“ war noch richtig klasse!




Und „Naja, alt und spartanisch, aber ok“ dachten wir uns noch, als wir unsere „Luxury“-Rundhütte bezogen.
Der Fluss (quasi vor unserer Haustür) hingegen war traumhaft. Eines Morgens kämpften zwei Elefantenbullen auf der anderen Flussseite, und eine Hyäne hinderte mich eines Abends fast daran mit meiner Mom zu telefonieren, weil sie einen so dermaßenen Lärm machte..

Grottenschlecht hingegen war die Verpflegung und der Service des leider oft ungeschulten Personals!!!
Als wir ankamen wurde uns gesagt, dass der Morning-Walk, den wir für den folgenden Tag im Voraus gebucht und bezahlt hatten, nicht mehr angeboten wird.
Auf Nachfrage weshalb plauderte die Dame an der Rezeption doch tatsächlich aus, dass Sie Ärger kriegten, da sie aufgrund mangelndes Personals die Touristen mit Laien losziehen ließen und alle Wanderungen deshalb von oberster Behörde auf unbestimmte Zeit untersagt wurden!
SAGT MAN SEINEM HOTELGAST SOWAS ???

Wir sollten uns dann aus ihrem Angebot eine andere Tour aussuchen und möglichst noch am selben Abend den Manager of Duty aufsuchen, um bei Ihr umzubuchen. Viel Zeit zum überlegen blieb uns jedoch nicht, da wir bereits in einer ¾ Stunde zu unserem Sunset-Drive mussten und auch die Koffer gerne erst mal in die Hütte gebracht hätten.
Da wir jeden Ausflug (Sunrise-, afternoon-, sunset- und night-drive) bereits gebucht haben und auch nicht vor hatten einen Drive ein zweites mal zu unternehmen entschieden wir uns für das Bush-Braai (eine Art BBQ mitten im Busch), sofern denn hierfür das benötigte Personal aufzutreiben ist.
Ab zur Rezeption und nach dem Manager fragen.
Dieselbe Dame, die mir vor 15 Minuten erklärt hat, dass ich umbuchen müsse und am Besten heute noch zur Managerin soll, wollte mir jetzt (wie gesagt: 15 Minuten später) weiß machen, dass die Chefin an einem Sonntag nicht arbeitet und erst morgen wieder erreichbar sei.

Finger hoch wer sich hierbei NICHT verarscht vorgekommen wär !!!

Ich befürchtete die spielen auf Zeit:
morgen machen sie erst um 7 auf, selbst wenn ich dann gleich hingehe wäre der Morning-Walk schon gewesen. Sie werden bestimmt dann jedwege Umbuchung strikt verweigern und mir unterstellen, ich hätte die Tour einfach nur verschlafen. Aber was soll man machen ???
Ich versuchte noch diese Hotelmitarbeiterin dazu zu überreden, dass Sie mir meine Tour umbucht. Natürlich war Sie dafür nicht befugt, eh klar.
Aber immerhin konnte Sie mir schon mal sagen, dass ich den Bush-Braai auch gleich wieder vergessen kann, weil Sie den ausschließlich für Gruppen ab 10 Personen anbieten, und wir seien schließlich nur zu zweit! (anscheinend ham sie wohl all den anderen Morning-Walk-Interessierten frühzeitig Bescheid gegeben oder wie?).
Es war auch unser Problem, dass jeder „Safari-Drive“ gerade mal ein drittel von unserm gewünschten (und bereits bezahlten) Morning-Walk kostet: Sie zahlen keinen Differenzbetrag aus! (geschweige denn den vollen Betrag!)
-spätestens jetzt beginnt der Blutdruck mal wieder zu steigen-

Ich habe für etwas bezahlt, dass sie mir (aus Ihnen zu vertretenden Gründen) nicht mehr anbieten können, dann müssen die mir doch das Geld wiedergeben, oder wie seht ihr das???

Naja, das Ende der Geschichte: Ich bekam den Betrag auf mein virtuelles SANP-Konto für meinen nächsten Krüger-Park-Trip gutgeschrieben!
Und wenn es auch keinen Sinn macht: in dem Camp, in dem wir die letzten beiden Nächte verbrachten, konnten wir dann mit diesem Konto einen Afternoon-Walk buchen. Anscheinend haben die entweder bessere Ranger, die auch in der Lage sind ihre Touris im Busch zu beschützen.. oder aber sie kümmern sich nur einfach nicht um diese komische Anordnung, welche die Spaziergänge ja angeblich verbieten soll..
egal, wir kamen letztendlich zu unserem Busch-Spaziergang und mehr wollten wir ja auch nicht.

Dennoch: Kein schöner Start...
Und was mich am meisten ärgerte: Es gab kaum eine Möglichkeit richtig chic essen zu gehen!!!
Ich freute mich auf Krokodil- und Kudu-Steaks, eine Flasche guten Wein und ner tollen Eiscream.
Stattdessen ließ einem die Abendkarte (ungelogen) die Wahl aus folgenden 3 Gerichten:
Schnitzel mit Pommes,
Burger mit Pommes
oder Sirloin-Steak mit Pommes...
ENTTÄUSCHEND !!!

Ich versuchte mich am Steak, musste jedoch leider bei einem Großteil kapitulieren, weil dieses Gummifleisch nicht klein zu kriegen war. Und dazu waren die Kellner mal wieder sowohl unfreundlich als auch ungeschult.
Einmal bestellte ich ein Erdbeer-Eis. Da sich die Kellnerin nicht sicher war, ob sie ein solches haben, sagte ich, Vanille wäre auch o.k.
Ohne noch einmal mit mir zu sprechen, kam Sie mit einem Becher Eis und folgender Erklärung zurück:
Strawberry cream was out and we forgot the Vanilla Ice-cream in the refrigerator, so it is too frozen... Therefore I am bringing you walnut now“... *gg*

Die letzten zwei Tage zogen wir dann noch wie bereits erwähnt in ein anderes Camp, namentlich "Olifants".
Der selbe atemberaubende Ausblick jedoch auf einen anderen Fluß, den Olifants River!
Allerdings auch dieselben uralten Rundhütten (Baujahr ernsthaft geschätzt auf 1950), und exat die gleiche miserable Karte im „Restaurant“. Wir wussten ernsthaft nicht mehr was wir essen sollten!!!

So langsam musste ich dann auch mal tanken..
Was ich bereits wusste: in ganz Südafrika darf man per Gesetz kein Benzin auf Kredit kaufen. Sprich: sie akzeptieren keine Kreditkarten.
Was ich nicht wusste: im gesamten Krügerpark gibt es nur 2 Geldautomaten!!!
Für einen Deutschen mag das jetzt keine allzu große Überraschung sein. Aber hier in Südafrika findet man normalerweise wirklich ÜBRALL diese sogennanten ATMs, in jedem Supermarkt, in jeder Tiefgarage, an jeder Tanke, an jeder größeren Straßenkreuzung.. ÜBERALL !
Nur nicht im Krüger Park.

Einer dieser beiden verfügbaren Geldautomaten befand sich in dem Camp aus dem wir gerade kamen (an dieser Stelle: 5 Autostunden von unserem jetzigen Standort entfernt!).
Der Andere war Gott sei Dank im Satara-Camp, nur 1 Autostunde weit entfernt. Wir fuhren also in das besagte Camp und lasen schockiert den Zettel welcher auf dem Bankautomat klebte:
DIESER ATM FUNKTIONIERT BEREITS SEIT 8 TAGEN NICHT MEHR !!! BITTE INFORMIEREN SIE IHRE GÄSTE.

Klasse ! T.I.A. = This Is Africa

Egal, ein bisschen Mut gehört dazu!
Wir werden sehen, ob uns das restliche Benzin dann morgen noch zur nächstgelegenen Tanke (außerhalb des Parks) bringen wird.

Der nächste Schrecken war dann, als uns bewusst wurde, dass wir die Entfernungen hier in Südafrika krass unterschätzten. Wollten wir auf dem Rückweg nach Johannesburg noch einen Abstecher zum Blyde-River-Canyon unternehmen, gab uns das Navi hierfür genau eine Stunde als Puffer Zeit damit wir unseren Flieger nicht verpassen. Und das auch nur dann, wenn wir gleich bei Toröffnung in der Früh um 6 losfahren.

Nocheinmal: Egal, ein bisschen Mut gehört dazu! :-)
Wir entschieden uns FÜR diesen Abstecher, auch wenn wir vielleicht nichteinmal aus dem Auto aussteigen können.

Ein atemberaubender Bergpass führte auf das Highveld, vorbei an Bergdörfern und tiefen Schluchten.
Je näher wir dem Canyon kamen desto schlechter wurde das Wetter.
Wolken brachten uns letztendlich um den wahrscheinlich eindrucksvollen Ausblick am Canyon.
Nebel ließ uns bei den berühmten Pottholes gar nicht mehr erst aussteigen.
Und bei Pilgrim’s Rest, der letzten Sehenswürdigkeit in dieser Gegend, kam die Fahrt aufgrund eines echt hässlichen Schlagregens und einer Sicht von unter 20 Metern beinahe zum erliegen. Und das während uns das Navi für unser trödeln schimpfte...

Es sollte wohl einfach nicht sollen sein... Dann eben auf schnellstem Wege nach Johannesburg.

Wieder zurück in Kapstadt bekam ich dann doch noch mein Krokodil-Fleisch: im „Mama Africa“, einem „Erlebnis-Restaurant“ auf der Longstreet.


P.S.: ihr wisst ja: mehr Fotos gibt's auf:

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